Der RSV Dauborn befindet sich am Scheideweg. So zumindest lässt sich die Jahreshauptversammlung des Vereins am Freitag, 16. März 2018, zusammenfassen. Ein
wenig Licht steht auch reichlich Schatten gegenüber. Positiv war zunächst erneut die Besetzung des Vorstands, bei dem alle Wahlen einstimmig erfolgten. So wurden der Vorsitzende Dr. Sebastian Blanck
und Kassierer Heinz Jäger ebenso im Amt bestätigt wie die Abteilungsleiter Jugendfußball Stefan Hohly, Seniorenfußball Andreas Busche, Alte Herren Francesco Grimaldini, Tischtennis Silvia
Scheu-Menzer und Vereinsanlagen Günter Krämer sowie Pressewart Dieter Bäbler.
Neu ins Amt wählten die leider nur 37 anwesenden Mitglieder den Abteilungsleiter Kultur Thorsten Engelke, dessen Stellvertreter Lukas Hohly und den
stellvertretenden Abteilungsleiter Vereinsanlagen Matthias Seidler. Alle drei Positionen waren zuletzt nicht besetzt. Nach dem Abschied von Gerold Jäger fehlt nun allerdings ein stellvertretender
Abteilungsleiter Seniorenfußball. Und genau hier liegen die größten Probleme des RSV, denn es fehlt vor allem an der Unterstützung im Spielausschuss. Hier findet sich aus über 400 Mitgliedern
traurigerweise nicht einmal eine Handvoll Unterstützer. Des Weiteren besteht eine große Problematik auf dem Feld. Hier haben in der Vergangenheit leider viel zu viele Spieler, die bei der FSG
Dauborn/Neesbach die Jugendabteilungen durchlaufen und ihre fußballerische Ausbildung genossen haben, ihrem Heimatverein den Rücken gekehrt. Auch der Umbruch im Vorstand brachte nicht die erhoffte
Unterstützung.
„Daher ist es an dieser Stelle ist nicht fünf, sondern eins vor zwölf“, sagte der Vorsitzende Dr. Sebastian Blanck in seinem Jahresbericht. Dabei verwies
er auch auf die Bedeutung des Seniorenfußballs für den RSV, dessen Überleben an der Fußballabteilung hängt. Dort ist die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft mit dem TuS Neesbach im vergangenen
Jahr in die A-Liga abgestiegen und dort derzeit Tabellenschlusslicht. Bei der zweiten Mannschaft musste im vergangenen Sommer auf den Aufstieg in die B-Liga verzichtet werden, weil es insgesamt an
Personal mangelt. So musste auch in dieser Saison bereits ein Spiel abgesagt werden und oft genug mussten Alte Herren aushelfen. Dennoch soll die zweite Mannschaft unter allen Umständen
aufrechterhalten werden. „Die Erfahrungen aus anderen Vereinen zeigen, dass das Abmelden der Reserve der Anfang vom Ende ist“, sagte der Vorsitzende.
Und ein Ende des RSV hätte auch für das kulturelle Leben in Dauborn große Auswirkungen. So richtet der Rasensportverein alle drei Jahre den Dauborner
Markt aus, so auch 2018. Dazu kommen Karnevalsveranstaltungen, Jugendturniere und weitere Veranstaltungen im Vereinsheim. Wegen der mangelnden Hilfsbereitschaft hat sich der Geschäftsführende
Vorstand auch zunächst nur für ein Jahr wählen lassen. Dann soll Bilanz gezogen werden, ob das Engagement der Mitglieder endlich wieder größer wird. „Alle Mitglieder haben es in der Hand, wie es
weitergeht“, sagte Dr. Sebastian Blanck. Das bezog er auch auf das Thema Thekendienste, wo es zuletzt immer wieder Schwierigkeiten gab, ausreichend Helfer zu finden. Hier wurde auch in einer offenen
Diskussion überlegt, wie man diese Problematik in den Griff bekommen kann, etwa über Pflichtstunden. Der Vorstand will dazu in der Zukunft ein Konzept erarbeiten.
Ähnlich wie bei den Fußballern sieht es derzeit auch im Tischtennis schwierig aus, wo zuletzt die Herrenmannschaft abgemeldet werden musste. So könnte es
sein, dass der RSV hier in der nächsten Saison nur mit einer Damen- und einer Schülermannschaft an den Start gehen kann. Daher strebt Abteilungsleiterin Silvia Scheu-Menzer auch hier eine Kooperation
mit den Nachbarn vom TuS Neesbach an.
Aber zum Glück gab es im abgelaufen Jahr beim RSV auch Licht. Die Zahl der Mitglieder stieg auf 422. Gut 100 Kinder und Jugendliche kicken bei der FSG
Dauborn/Neesbach und besonders bei den Kleinsten gibt es viel Nachwuchs. Zudem wurden die C- und die D-Jugend Meister in ihren Klassen. Der neue, mit jungen Leuten besetzte Wirtschaftsausschuss hat
viele Neuerungen eingeführt, die weiterhin zu einer verbesserten Kameradschaft innerhalb der Mannschaft beigetragen haben. Erstmals gab es 2017 ein erfolgreiches Juleturnier, das dieses Jahr am 3.
November wieder stattfinden soll. Außerdem richtete der RSV wieder sein Jugendfußball- und sein Nikolausturnier aus, auch eine Jugendfreizeit gab es. In diesem Jahr wurden mit der After-Zug-Party,
der Schwarz-Weißen-Nacht, einem Lumpenball und einem Doppelkopfturnier bereits vier Veranstaltungen durchgeführt. Folgen werden noch die Familienwanderung am 1. Mai, das Jugendturnier vom 31. Mai bis
3. Juni und das Nikolausturnier am 8. und 9. Dezember. Die größte Herausforderung wird die Ausrichtung des Dauborner Marktes sein, der vom 30. August bis 2. September stattfinden wird. Hier werden
auf jeden Fall viele Helfer benötigt.
Traurig stimmte es die Anwesenden, dass im Vorjahr mit Willi Köppel ein Ehrenvorstandsmitglied und mit Gerhard Arold, Erhard Dombach, Helmut Grün, Manfred
Sittel und Roland Kerckaert viele langjährige Mitglieder verstorben sind.
Ein alljährlicher Tagungsordnungspunkt sei an dieser Stelle nicht vergessen: Die Ehrungen verdienter Mitglieder. Für 25 Jahre Mitgliedschaft im Verein
wurden David Becker, Thorsten Engelke, Kai Krämer, Ingrid Dombach und Klaus Ricker ausgezeichnet. Schon 40 Jahre sind Udo Dietz, Gerold Jäger, Andreas Müller, Thomas Scheu, Silvia Scheu-Menzer,
Jochen Möhn, Oliver Stengel und Axel Martin dabei. Für 50 Jahre wurde Günter Krämer ausgezeichnet. 60 Jahre halten Günter Dietz, Karl-Heinz Grün und Horst Pfeiffer dem Verein die Treue. Sogar schon
70 Jahre Mitglied sind der Ehrenvorsitzende Werner Huth und Heinrich Müller. Einige Jubilare konnten nicht persönlich geehrt werden, da sie teilweise aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Ort sein
konnten.
Geehrte des RSV mit dem Vorsitzenden Dr. Sebastian Blanck (rechts): (hinten von links) Udo Dietz, Thorsten Engelke, Oliver Stengel, (Mitte von links)
Günter Krämer, Werner Huth, Silvia Scheu-Menzer, Heinrich Müller, Gerold Jäger, (vorne von links) David Becker, Kai Krämer und Axel Martin.